Goodmänner

Stefan Koschitzki & Die Goodmänner

© Sebastian Wenzel

Stefan Koschitzki Klarinette
Thilo Wagner Piano
Markus Bodenseh Kontrabass
Hans Fickelscher Schlagzeug

Stefan Koschitzki ist eines der erstaunlichsten und vielseitigsten Talente der jungen deutschen Jazzszene. Der mit Preisen überhäufte Klarinettist und Saxofonist hat drei weitere begnadete Jazzmusiker um sich versammelt um Benny Goodman zu würdigen.

Eine Besonderheit bei diesem Tribute-Projekt ist, dass die Band bei ihren Club-Konzerten ohne jegliche Verstärkung spielt. Dieses Wagnis geht heutzutage so gut wie keine Band mehr ein. Das Klangergebnis ist ein unverfälschter und klarer Sound, der das Publikum zunächst überrascht, aber unbewusst zum „mehr“ Hinhören auffordert und jedes Mal begeistert angenommen wird.

Die vier Musiker haben in den letzten Jahren die Baden-Württembergische Jazzwelt geprägt und sind weit über die Landesgrenzen bekannt. Dabei sind sie eher dem modernen und heutigen Jazz zugeneigt. Es wird also spannend, wenn sich solche Hochkaräter dieser goldenen Ära des Swing annehmen. Sie haben sich eingehend mit dem musikalischen Material beschäftigt und eine spannende Auswahl an bekannten Stücken sowie einigen Raritäten zusammengestellt. Ergänzt wird das musikalische Programm durch Geschichten, Anekdoten und Zitate der Musikerlegenden des Benny Goodman Quartetts, die zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken über diese so wegweisende Band anregen.

Vier wunderbare Goodmänner, die diese sagenhafte Erfolgsstory nachempfinden und in unsere heutige Zeit übertragen.

Zusammen mit dem Schlagzeuger Gene Krupa und dem Pianisten Teddy Wilson gründet Benny Goodman 1935 ein aufsehenerregendes Swing-Trio. Durch den Vibraphonisten Lionel Hampton verstärkt, tritt diese Formation 1938 als erste „gemischte“ Jazzband überhaupt in der New Yorker Carnegie Hall auf und landet dort vor Publikum in Abendkleidung einen riesigen Erfolg. Im Vorfeld wurde dieses Konzert von der Presse kräftig gehypt und auf der anderen Seite heftig kritisiert: zwei schwarze und zwei weiße Musiker zusammen auf der Bühne im “Tempel der Hochkultur“. Diese bewusste Provokation war ein Meilenstein im Kampf für Freiheit und Menschenrechte und Benny Goodman gab an dem Abend die kluge Antwort: “wir brauchen die weißen und die schwarzen Tasten um gute Harmonien zu erzeugen“.